​„Das Prinzip aller Dinge ist Wasser; aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück.“ Thales von Milet (625 – 545 v. Chr.)​

1. Die hängenden Gärten von Semiramis (8. Jh. v. Chr.)  

Auch Hängende Gärten von Babylon genannt, erstreckten sich im Zweistromland im heutigen Irak und gehörte in der Antike zu den 7 Weltwundern. Mit den hängenden Gärten entwickelten die Babylonier das erste große Bauwerk zum Thema Vertikalgärten. Die Gärten waren bis zu 30 Meter hoch und wurden vom Euphrat Fluss bewässert.

2. Hieroglyphen des antiken Ägyptens (Zeit ungewiss)  

Aus Überlieferungen ist heute bekannt, dass die Menschen im alten Ägypten mit dem Anbau von Pflanzen ohne Erde experimentiert haben. Beweis hierfür liefern uns die Überreste alter Hieroglyphen, auf denen die hydroponische Funktionsweise beschrieben wurde.    

Hanging Gardens Of Babylon

3. Das römische Reich – Tiberius (42 v. Chr. - 37 n. Chr.)

Der römische Kaiser Tiberius ist heute vor allem dafür bekannt, dass er einer der längst regierenden Herrscher der römischen Zeit war. Weniger bekannt jedoch ist  sein Faible für Gurken. Damit er nie auf den Genuss von Gurken verzichten musste wurden die Gurken nachts und bei Schlechtwetter in Glashäuser gebracht, die aus Katzensilber bestanden. Das moderne Gewächshaus nahm seinen Anfang.   

4. Fließende Gärten der Azteken (14. Jh. n. Chr.)     

Weitere Pioniere in der Entwicklung der Hydroponik waren die Azteken mit ihren fließenden Gärten. Mitten im heutigen Mexiko existierte ein großes Seegebiet wo auch die Azteken lebten und auf künstlichen Inseln (= Chinampas) Mais, Avocado, Bohnen, Tomaten, Chillis uvm. anpflanzten. Die Chinampas waren eine Art Vorgänger des Hydroanbaus, da die Pflanzenwurzeln teilweise direkt mit Wasser in Berührung kamen.

Floating Gardens Aztec

5. Weidenzweig Experiment von Jan Van Helmont (1580-1644)

Der flämische Wissenschaftler Jan van Helmont fragte sich wovon sich eine Pflanze denn prinzipiell ernährt. Er vermutete, dass die Stoffe vor allem aus dem Boden stammen müssen und startete sein Experiment: eine 2.5kg schwere Weide wurde in 90kg Erde täglich mit Regenwasser begossen. Nach 5 Jahren war aus dem kleinen Bäumchen eine ca. 85kg schwere Weide gewachsen. Die Erde, in der sie wuchs, hatte jedoch kaum Gewicht verloren. Seine Schlussfolgerung war, dass die Pflanze die Nährstoffe vor allem durch das Wasser bezogen hatte. Somit hatte Jan Van Helmont einen maßgeblichen Einfluss auf die moderne Pflanzenkunde.

6. Experiment mit Grüner Minze von John Woodward (1665 – 1728)

Der britische Naturforscher John Woodward führte einige Experimente mit Pflanzen durch: seine Veröffentlichungen zur Grünen Minze im Jahr 1699 hatten Einfluss auf die Entwicklung der Hydrokultur. Hierbei untersuchte er verschiedene Mixturen von Wasser und Erde und stellte fest, dass Pflanzen in weniger destilliertem Wasser besser wachsen, als in rein destilliertem Wasser. Daraus konnte er schlussfolgern, dass bestimmte Mineralien im Wasser erheblichen Einfluss auf den Wachstumsprozess der Pflanzen haben.

Photosynthese Experiment

7. Quantitative Experimente zur Photosynthese von Nicolas-Theodore de Saussure (1767 – 1845)

Nachdem er in den Jahren der französischen Revolution nach England geflohen ist, kehrte er 1802 in seine Heimatstadt Genf zurück, um an der Genfer Akademie Mineralogie und Geologie als Professor zu lehren. Im Londoner Exil lernte er damals bedeutende Wissenschaftler kennen, die seine spätere Arbeit maßgeblich beeinflussten. Berühmt ist Saussure für seine quantitativen Studien zur Photosynthese im Jahr 1804, in denen er unter Anderem herausfand, dass Pflanzen ihre Nährstoffe nicht durch Kohlendioxid in der Erde (wie es seine wissenschaftlichen Vorgänger glaubten), sondern durch die Atmosphäre bezogen.

8. Die moderne Düngung: Justus von Liebig (1803 – 1873)

Der deutsche Chemiker erkannte, dass die Nahrungsquelle der Pflanzen vor allem auf anorganischen Stoffen basierte und stellte fest, dass die Pflanzen Phosphor aus Superphosphat schneller aufnahmen. Dadurch entwickelte er die ersten künstlichen Düngemittel für verschiedene Pflanzen. Seine damals revolutionäre Sichtweise, dass fehlende mineralische Nährstoffe durch systematische Mineraldüngung ersetzbar sind, wurde anfangs von Wissenschaftler und Landwirten belächelt. Zwar unterliefen ihm auch viele Fehler bei der Herstellung und Anwendung von Düngemitteln, aber seine Erforschung künstlicher Düngemittel hatte einen großen Einfluss auf die landwirtschaftliche Ertragssteigerung der Moderne.

Justus Von Liebig Nih

9. Knopsche Nährlösung von Wilhelm Knop (1817 – 1891)

Der deutsche Agrochemiker Wilhelm Knop gilt als Mitbegründer der modernen Hydroponik. Er war Professor der Agrikulturchemie an der Leipziger Universität und schrieb Mitte des 19. Jahrhunderts seine Arbeit über Wasserpflanzen. Neben Julius von Sachs entwickelte Knop die synthetische Nährlösung, die bis heute als Knopsche Nährlösung bekannt und in Verwendung ist. Wobei heutzutage aufgrund von reinen Chemikalien der Zusatz von Spurenelemente von Hoaglands A-Z Lösung beigefügt werden.

Knop Naehrloesung